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Freiwillige Feuerwehr Weigenheim

Vorschaubild Freiwillige Feuerwehr Weigenheim

Jugendgruppe beim JLAZ

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehren beruft sich auf die nachbarliche Hilfeleistung bei Brandkatastrophen. Früher gab es noch keine organisierten Feuerwehren, sondern die Frauen schleppten bei Bränden das Wasser in Eimer herbei, welches die Männer von Leitern  aus ins Feuer schütteten.


Die Hilfeleistung der Dorfgemeinden untereinander beschränkte sich damals auf die Entsendung sogenannter Feuerläufer, ein paar jungen Männern, die zum jeweiligen Brandplatz eilen mussten um dort Hilfe zu leisten. Sie wurden von der eigenen Gemeinde entschädigt.


Das aus dem am 6. Januar 1898 angelegten Protokollbuch geht hervor, dass das Gründungsjahr der freiwilligen Feuerwehr Weigenheim 1875 war, denn bereits am 25. November 1900 wurden 9 Mitglieder für 25 Jahre das Ehrenzeichen verliehen. Die FFW zählte am 26. Dezember 1899, 80 Mitglieder.


Um 1900 waren folgende Gerätschaften vorhanden: 1 Druckspritze, Wasserzubringer, Schlauchhaspel, 140 m Schläuche, Anstell-, Hacken-, First- und freistehende Leitern. Die Aktivitäten jener Jahre waren neben den Löscheinsätzen, 3-5 Übungen, 2-3 Ausschusssitzungen und einer Generalversammlung.


Der 1. Weltkrieg machte sich durch die große Zahl von Abwesenden, die im Feld standen, bemerkbar. Deshalb wurden alle männlichen Personen, von 16-18 und von 50-60 Jahren, zum Feuerwehrdienst herangezogen.
1919 wurde eine mechanische Schiebeleiter angeschafft.


1921 brannte eine Scheune im Dorf, wobei durch den hervorragenden Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Weigenheim die umliegenden Gebäude gerettet werden konnten.


1928 wurde für 900 Reichsmark der Minimax Stoßtrupp aufgestellt.


Dieser mit 6 Löschern ausgestattete Stoßtrupp hatte sich in den Folgejahren wiederholt gut für die erste rasche Brandbekämpfung bewährt.


Der Nationalsozialismus brachte auch im Feuerwehrbereich einige Änderungen. So wurden 1934 der Kommandant und die Vorstandschaft von oben verordnet und nicht mehr gewählt.


Luftschutzgruppen wurden nun für die Aufgaben der Wehr ausgebildet, sogenannte Hausfeuerwehren im Ort organisiert und eingeteilt.


1941 wird, aufgrund des Einzuges vieler Feuerwehrmänner zum Militärdienst, eine aus 12 Mann bestehende Altersmannschaft gegründet.


Bereits 1937 war eine Frauenabteilung mit 20 Frauen gegründet worden.


1944 gab es einen Frauenzug bestehend aus 2 Gruppen, welche am 10. April 1945 beim Beschuss von Weigenheim in einem lebensgefährlichen Einsatz standen. Dabei wurden die Schläuche zerfetzt und die Motorspritze wurde ein Raub der Flammen.
Löschversuche hatten zunächst bei einer Scheune noch Erfolg, dennoch gingen einige Wohnhäuser, Scheunen, die Schafscheune mit 300 Schafen und die Kirche in Flammen auf.

 

1. Frauengruppen 1944 2. Frauengruppe 1944


1949 bestand die Wehr bereits wieder aus 2 Spritzengruppen, mit einer neuen Motorspritze sowie, 81 m Schläuche.


1962 legten 5 Gruppen zum ersten Mal die Leistungsprüfung ab, welche alle 44 Wehrmänner in Bronze bestanden.


Im Januar 1964 brannte im Ortskern ein Stall und Scheune nieder. Durch das schnelle Eingreifen der Weigenheimer Wehr mit Unterstützung der Wehren aus Uffenheim, Geckenheim, Reusch, Ulsenheim , Uttenhofen und der Flugplatzwehr aus Illesheim konnte ein Übergreifen auf die Nachbaranwesen verhindert werden.


1972 wurde der Einbau eines neuen Gerätehauses, mit Schlauchtrockenturm in die Gemeindescheune durchgeführt.
1976 feierte die Weigenheimer Wehr ihr 100 jähriges Bestehen.


Da ein großer Betrag vom Fest übriggeblieben war, kaufte die Feuerwehr mit Unterstützung der Gemeinde den neuen Tragkraftspritzenanhänger mit Motorpumpe 8/8 und sämtlicher dazugehöriger Ausrüstung.


Um den Brandschutz zu verbessern, wurde 1980 ein Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 100 m3 gebaut.
1988 wurde das Feuerwehrhaus wegen Platzmangel umgebaut, um unter anderem auch die neu angeschaffte Anhängeleiter mit einer Steighöhe von 12 m unterzubringen.


Im Mai 1990 wurde die Wehr in Weigenheim zu einem Saunabrand gerufen. Im August des gleichen Jahres rückte die Wehr nach einem Blitzeinschlag in eine Scheune nach Ulsenheim aus.


Um eine bessere Alarmierung zu gewährleisten wurde 1993 eine zweite Sirene auf dem alten Schulhaus installiert, welche gekoppelt mit der Sirene am Feuerwehrhaus, seit 1996 funkgesteuert alarmiert werden kann.


Im Januar 1995, nach Schneeschmelze und anhaltenden Regenfällen wurde die Weigenheimer Wehr zum Hochwassereinsatz zur Baumschule Zellesmühle gerufen. Die Männer konnten im vorbildlichen Einsatz das Unterspülen der Hofpflasterung verhindern.
1997 wurde der Schlauchtrockenturm wegen Einsturzgefahr in Eigeninitiative mit Kupferblech verkleidet.


Im gleichen Jahr wurde die Abschaffung der Feuerschutzabgabe vom Bundesgerichtshof beschlossen, was in der Personalstärke der Weigenheimer Wehr keine Auswirkung hatte.


In der Kirchweihwoche im November 1998 wurde die Wehr zum Brand eines Nebengebäudes gerufen, welcher jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.


Am Pfingstfreitag 1999 hatte die Wehr nach lang anhaltenden Regenfällen einen erneuten Hochwassereinsatz bei der Baumschule Zellesmühle. Vier Stunden lang waren 50 Mann im Einsatz, dabei wurden ca. 350 Sandsäcke verbaut.


Im Juni des gleichen Jahres wurde eine Jugendgruppe mit 9Jugendlichen gegründet, die bereits im Herbst ihr Bronzeleistungsabzeichen und im Juli 2001 das Jugendleistungsabzeichen ablegte.


Im Oktober rückte die Wehr nach Reusch zu einem Schwellbrand im alten Schulhaus und im Dezember zu einem Kaminbrand aus.
Im November 1999 bekam die Wehr eine neue Motorpumpe, worauf in wochenlanger Arbeit in Eigeninitiative der Schlauchhaspelwagen neu gemacht und die 3 TS-Anhänger umgebaut wurden, um die 3 Motorpumpen die 460 m B und 240 m C-Schläuche unterzubringen.


2003 wurde der Gemeindearbeiterraum zur Florians Stube und Stellplatz für die Leiter umgebaut.


Im Februar 2003 wurde auf Initiative einiger Frauen eine Frauengruppe gegründet, welche bereits im Oktober das Bronze Leistungsabzeichen ablegte.


Im Mai brannte am Ortsrand eine Scheune wobei sich unsere Wehr zusammen mit den Wehren aus Gollhofen, Uffenheim Reusch und Geckenheim sehr gut bewährte und ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindert werden konnte.


Im Februar 2006 nahmen 6 Kameraden beim Schneekatastropheneinsatz des Landkreises in Bayrisch Eisenstein teil.


Nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde wurde im August 2011 ein gebrauchtes LF/8 angeschafft, was sich nach einigen kleineren Einsätzen im Mai 2013 bei der „Hochwasserkatastrophe“ in Geckenheim und Reusch sehr gut bewährte. Bei der 51 Frauen und Männer im Einsatz waren.


Im September 2013 war unsere Wehr in Ulsenheim im Einsatz. Beim Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens haben wir eine Wasserförderung über lange Schlauchstrecke hergestellt.

 

Zur Zeit leisten 73 Männer und Frauen sowie Jugendliche Dienst bei der FFW Weigenheim.


Bei der Jugendarbeit wird besonders Wert auf Spaß und Gemeinschaft gelegt. Es werden Wissenstest und Jugendfeuerwehrzeltlager besucht, sowie die Abzeichen der Jugendflamme und das bayrische Jugendleistungsabzeichen abgelegt.


Die „reguläre Truppe“ ist in 4 Gruppen und einer Reservistengruppe aufgeteilt. Neben 12 Übungen im Jahr legt die Mannschaft regelmäßig das Leistungsabzeichen „Gruppe im Löscheinsatz“ ab. Die Fort- und Weiterbildungen durch Lehrgänge wird groß geschrieben um die Einsatzbereitschaft und die gute Ausbildung auch weiterhin zu gewährleisten und den Schutz der Bevölkerung auf einen hohen Stellenwert zu halten.


Kommandanten seit Gründung der FFW Weigenheim:

1875 – 1904 Leonhard Hellenschmidt
1904 – 1913 Michael May
1913 – 1919 Johann Schmidt
1919 – 1934 Leonhard Gall
1934 – 1945 Michael Leßner
1945 – 1950 Fritz Markert
1950 – 1957 Karl Plank
1957 – 1972 Ludwig Müller jun.
1972 – 1982 Gerhard Sämann
1982 – 1999 Richard Ittner
1999   Martin Stern

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